Zusammenfassung Mit neueren photoelektrischen Meßanordnungen ist das Reflexionsvermögen von Erzmineralen unter dem Mikroskop über einen ausreichend großen Spektralbereich so genau und sicher bestimmbar, daß man die maßgebenden Dispersionskurven konstruieren kann. Aus diesen lassen sich quantitative Maßzahlen für die entspr. Reflexionsfarben und für das visuelle Reflexionsvermögen errechnen. Nach kurzer Einführung werden die Farbwerte einiger Erzminerale angegeben, wie sie sich aus bekannten Reflexionswerten errechnen ließen. Die quantitativen Werte werden mit herkömmlichen qualitativen Angaben über Farb- und Reflexionseindruck und über den Reflexionspleochroismus verglichen, und es wird gezeigt, daß die Reflexions- und Farbdifferenzen mit mindestens derselben Genauigkeit farbmetrisch erfaßbar sind wie durch das Auge eines erfahrenen Beobachters. Als Vorteile werden herausgestellt: 1. das objektive Bestimmungsverfahren, 2. die Eindeutigkeit und Reproduzierbarkeit der Farb- und Reflexionscharakteristik, 3. die einfache und international verständliche Terminologie, 4. die Katalogisierbarkeit der Erzminerale nach einem quantitativen Farbsystem, 5. die Tatsache, daß sogar ein farbuntüchtiger Mikroskopiker jede Farbe mit der gleichen Sicherheit erfassen kann wie der erfahrene Beobachter.